Lichtakustikmöbel – Rethinking Design

Nimbus-Leuchten sind schon immer Designobjekte, die mit großer Sorgfalt und handwerklichem Geschick gefertigt werden. Der Werkstoff Holz ist ein Novum in unserem Leuchtendesign. Das Zusammenfügen der beiden organischen Materialien – Holz und Akustikvlies – haben wir gelöst mit dem uns eigenen Anspruch an Präzision und Qualität.

Warum Holz? Formverleimtes Holz findet man im Möbelbau bereits seit die Gebrüder Thonet mit Mart Stam Sitzschale und Lehne ihres Freischwingers auf diese Weise gestalteten und komfortabler machten.

Alvar Aalto, Charles und Ray Eames, Eero Saarinen oder Arne Jacobsen haben danach mit ihren Entwürfen Designikonen geschaffen, die wegweisend sind für die Gestaltung mit Formholz.

Organisch. Holz erzählt in seiner Farbigkeit, Maserung und Haptik die Geschichte seiner Herkunft. Wind und Wetter ausgesetzt, wächst jeder Baum anders, zeichnet sich sein Charakter individuell in seinem Stamm ab. Die Wärme und Weichheit des Materials Holz bringen wir in der Formensprache des Lighting Pad Lounge durch die weichen Verformungen und Übergänge zum Ausdruck. Als Kontrast dazu steht die hohe Präzision in der Verarbeitung und Fügung, die wir aus der Metallbearbeitung mitbringen.

Anleihe aus der Bionik. Das Prinzip einer harten Schale als Schutz eines wertvollen Kerns hat die Evolution zur Perfektion entwickelt. Die Schale des Lighting Pad Lounge schützt aber nicht nur die optischen und elektronischen Bauteile im Innern, sie bringt durch die sphärische Verformung der bidirektional verleimten Holzschichten die erforderliche Stabilität.

Das Prinzip des Sanddollar-Skeletts stand Pate für die Anordnung des Indirektlichtanteils.

Preisgekröntes Design. „Ausschlaggebend waren neben dem attraktiven Design, die spezifisch anpassbaren Lichteigenschaften, aber auch die innovative Kombination mit Akustikflächen. [...] Hier ist ein sehr schönes und innovatives Produkt gelungen, welches nun auch für den Wohnbereich sehr gute und geschmeidig anpassbare Lichtszenarien ermöglicht.“ Juryurteil AIT Innovationspreis Architektur + Technik 2020

Von der Leuchte zum Lichtmöbel
Interview mit Dietrich F. Brennenstuhl,
verantwortlicher Designer des Lighting Pad Lounge

Was war der Ausgangspunkt für das Lighting Pad Lounge?
Angefangen hat alles mit dem Wunsch, unsere beiden Disziplinen Licht und Akustik in einem Produkt miteinander zu verbinden. Das war 2016. Das Ergebnis war ein akustisch wirksames Element, das zudem der Träger der Lichtquelle ist: das Lighting Pad.
Unsere Kunden, Planer und Architekten fanden großen Gefallen an diesem schlichten und hochfunktionsfähigen Produkt, das auch durch seine Schlichtheit besticht. Unsere Kunden danken uns das bis heute durch den Einsatz in kleinen, mittleren und großen Projekten. Oft auch in Architekturbüros zur Eigenverwendung.

Wie ging es danach weiter?
Nachdem das Lighting Pad im Büro so gut angenommen wurde, häufte sich die Frage nach der Nutzung im wohnlich-loungigen Umfeld. Dafür war das Lighting Pad aber bislang nicht konzipiert!
Das Lighting Pad ist für den Office- und Objekteinsatz konzipiert. Die Rückseite der Leuchte ist technisch-nüchtern und konzentriert sich darauf, die elektronischen Komponenten sauber aufgeräumt unterzubringen. Das ist im Objekteinsatz stimmig. Für einen Wohnraum oder gar niedrig hängend in einer Lounge wäre die Rückenansicht eine echte Herausforderung.
Die Leuchte so zu verändern, dass sie Ihre technischen Vorzüge wie Akustik und Blendfreiheit behält, aber selbst zum eleganten Möbelstück wird, war unsere Aufgabe.

Wie verwandelt man so eine Leuchte in ein Möbelstück?
Nimbus kennt man als Puristen und von diesem Ruf werden wir uns ungern entfernen. Hier den Spagat aus bekanntem Purismus und gewollter Wohnlichkeit zu schaffen, war die spannende Herausforderung.
Wohnlichkeit hat viel mit dem richtigen Licht zu tun, aber auch viel mit Materialien. Holz wird als besonders wohnlich wahrgenommen – Fußböden und Tische sind oft aus Holz. Es schafft ein warmes Gegengewicht zu modernen, kühlen Oberflächen wie Stahl, Beton, Metall oder Glas.
Holz findet sich im Leuchtensegment heutzutage sehr selten als Gestaltungs- und Schalenelement. Hier den schmalen Grat zu finden, nicht in die Abteilung schwedische Saunaleuchten abzudriften, war eine Challenge.

Was hat Sie zur zündenden Idee inspiriert?
Von Anfang an hatte ich im Zusammenhang mit Holz als Korpusmaterial das Bild des Eames-Chairs vor Augen, dieser phantastischen Design-Ikone aus den 60er-Jahren. Man findet ihn in fast jeder Wohnung, in der anspruchsvolle Architektur mit adäquater Innenausstattung ergänzt werden soll. Ein zeitloser Klassiker, trotz der großen oder gerade wegen der Holzoberfläche auf der Rückseite und Sitzschale. Dieses Bild hat mich schon ziemlich in den Bann gezogen, sodass die Gespräche mit geschätzten Kollegen aus der Architektur im Haus, aber auch außerhalb ein wichtiges Regulativ wurden, um mich nicht in Eames zu verlieren.

Worauf wurde in der Entwicklung besonders geachtet?
Form follows function: So alt dieser Spruch von Sullivan auch ist, er wird seine Richtigkeit hoffentlich nie verlieren. Ein wichtiges Ziel war es, ein maximales Maß an Entblendung auch für den Indirektanteil zu erreichen, der von der Oberseite der Leuchte ausgeht. Die Leuchte sollte gleichermaßen für Esstische wie auch niedrigere Couchtische oder Loungebereiche geeignet sein, daher haben wir der Leuchte zudem eine stufenlose Höhenverstellung gegeben. Um genau die passende Höhe für die unterschiedlichsten Nutzungen und Tätigkeiten zu ermöglichen. Um damit ein Maximum an Lichtatmosphäre im Raum zu erzielen.
Entstanden ist eine sehr selbstbewusste Leuchte, die den umgebenden Raum mit ihrer geschmeidigen Körperlichkeit spürbar einnimmt. Mit Licht aus einer unsichtbaren Quelle. Und einem ebenso brillanten zuschaltbaren Indirektlichtanteil. Die warmen, edel-matten Holztöne verleihen dem Lighting Pad Lounge einen völlig eigenständigen Charakter. Die stufenlos veränderbare Lichtfarbe rundet die Wirkung dieser außergewöhnlichen Erscheinung ab.